T-Mobile USA startet EVS-Dienst

EVS ist der neue 3GPP Audiocodec für Sprachdienste über LTE (VoLTE) mit bester Sprach- und Audioqualität. Im Vergleich zu regulären Telefongesprächen oder HD Voice-Diensten bietet der vom Fraunhofer IIS mitentwickelte Codec eine deutlich verbesserte Qualität für Sprachtelefonate. Als erster Mobilfunkanbieter weltweit hat jetzt T-Mobile USA die Einführung von EVS in dessen VoLTE-Netzwerk angekündigt. Nachdem bereits im Februar auf dem Mobile World Congress die ersten Smartphones mit EVS-Unterstützung vorgestellt wurden, werden wir bald Telefongespräche völlig neu erleben.

Kommunikation läuft heute zu einem Großteil über Telefongespräche: Wir telefonieren mit unseren Kindern, um von den Erlebnissen auf dem Fußballplatz zu erfahren, wir gratulieren unseren Freunden in anderen Ländern zur Hochzeit und wir verhandeln wichtige Verträge mit Geschäftspartnern über das Telefon. Dabei hat wohl jeder schon die Erfahrung gemacht, wie störend und ermüdend eine schlechte Qualität von Mobiltelefonaten sein kann. Aber die gute Nachricht ist: Die Qualität wird in Zukunft deutlich steigen. Und die Zukunft beginnt jetzt.

Bis zu 20 kHz Audiobandbreite

Der in 3GPP standardisierte EVS-Codec für VoLTE und andere Kommunikationssysteme revolutioniert die Sprach- und Audioqualität von Telefongesprächen. Da der Codec bis zu 20 kHz Audiobandbreite unterstützt, können sich Telefonate anfühlen wie ein Gespräch im selben Raum. Damit ist die Qualität deutlich besser als bei HD Voice-Gesprächen oder bei Telefonaten über herkömmliche Systeme. Zusätzlich beinhaltet der Codec noch ein umfangreiches Set an Technologien, wie zum Beispiel einen Fehlerverschleierungsmechanismus, einen Betriebsmodus für schlechte Netzwerksituationen sowie ein leistungsfähiges Jitter Buffer Management. Diese erlauben eine hohe Robustheit und damit bessere Qualität auch bei schwierigen Netzwerkbedingungen.

Heute schon verfügbar

Als erster Mobilfunkanbieter führt T-Mobile USA EVS ein. Diese „Erweiterung des Kunden-Netzwerkerlebnisses“ wurde in der ersten Aprilwoche in einem Blogpost von Neville Ray, CTO T-Mobile USA, angekündigt (https://newsroom.t-mobile.com/news-and-blogs/volte-enhanced-voice-services.htm). Kurz zuvor wurden die ersten Smartphones mit EVS auf dem Mobile World Congress im Februar vorgestellt, zum Beispiel das Sony Xperia X Perfomance, LG G5, Xiaomi MI5 und das Samsung Galaxy S7. Laut T-Mobile werden bis Ende des Jahres sieben Telefone mit EVS zur Verfügung stehen. Die Nutzer eines solchen Telefons werden sogar dann von der verbesserten Sprach- und Audioqualität profitieren, wenn der Gesprächspartner kein EVS-Gerät nutzt. Der Mobilfunkanbieter verspricht außerdem die Möglichkeit der Nutzung über WLAN und über das LTE-Netzwerk und eine verbesserte Zuverlässigkeit von Sprachtelefonaten.

So klingt dank EVS-basierter Kommunikationsservices die Zukunft der Mobilkommunikation deutlich realistischer und zuverlässiger.

Titelbild: © Fraunhofer IIS/Kurt Fuchs

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